Heilpraktiker Gehalt: Einkommen als Heilpraktiker erhöhen

Viele Heilpraktiker haben das Problem, dass ihr Heilpraktiker Gehalt zu gering ist und sie von ihrer Heilpraktikerpraxis trotz Vollerwerb nicht gut leben können. Heilpraktiker, die keine Praxis im Vollerwerb betreiben, zögern damit, sich hauptberuflich selbstständig zu machen, weil sie fürchten, dass das Heilpraktiker Gehalt ihr Angestelltengehalt nicht ersetzen kann sowie die Vorteile eines Angestelltenverhältnisses mit Blick auf die Sozialversicherung gegenüber einer Selbstständigkeit überwiegen.

Das Gefühl finanzieller Unsicherheit, finanzieller Abhängigkeit von anderen Haushaltsmitgliedern, das Gefühl, mehr an die Patienten zu geben als man selbst bekommt, das Gefühl, nicht gut genug zu sein, Gefühle von Hilflosigkeit und Frustration, weil man scheinbar von seiner Herzensangelegenheit und Leidenschaft, seiner Heilpraktikerpraxis, finanziell nicht gut leben kann, begleiten viele Heilpraktiker. Der Traum von der eigenen florierenden Heilpraktikerpraxis scheint manchmal in weite Ferne zu rücken.

Faktum ist, dass selbstständigen Heilpraktiker verschiedene Möglichkeiten haben, ihr Einkommen selbst zu beeinflussen. Heilpraktiker in eigener Praxis beziehen ihr sogenanntes Gehalt, also ihr Einkommen, aus dem Gewinn der Praxis. Der Praxisgewinn lässt sich über verschiedene Variablen beeinflussen. Ich zeige Dir 5 Arten, wie Du Dein Heilpraktiker Gehalt erhöhen kannst.

Die Formel für den Praxisgewinn

Schauen wir erstmal auf die “Formel” für den Praxisgewinn:

Praxisgewinn = Umsatz minus Kosten

Praxisgewinn = Anzahl der Behandlungen x Preis der Behandlungen – (fixe Kosten + variable Kosten)

Du kannst an verschiedenen Stellschrauben drehen: an der Anzahl der Behandlungen, am Preis der Behandlungen, an den fixen Kosten und an den variablen Kosten. 

Verschiedene Strategien aus dem Bereich des Marketings, der Unternehmensorganisation, der Organisationsprozesse, der Preisfindung und Preisstrategie, der Kostensenkung, der Behandlungsstrategie und des Kundenerlebnisses können dazu beitragen, den Praxisgewinn und damit das Heilpraktiker Gehalt zu erhöhen.

Wir reden hier von Strategien der Unternehmensberatung, die auf Heilpraktikerpraxen angewendet werden können – ethisch und im rechtlichen Rahmen. 

Ziel einer Heilpraktiker Gehaltserhöhung

Ziel sollte es sein, dass Du als Heilpraktiker in Deiner Energie bleibst und so viele Patienten so gut wie möglich auf dem Weg zur Gesundheit unterstützen kannst. Und davon auch leben kannst. 

Inhaltsverzeichnis

Heilpraktiker Gehalt: Gehalt oder Privatentnahme

Viele sprechen von Heilpraktiker Gehalt. Doch der Begriff “Gehalt”  ist ein Begriff aus einem Angestelltenverhältnis. Die Begriffe Gehalt, Lohn und Verdienst bezeichnen ein Arbeitsentgelt, das jemand von seinem Arbeitgeber erhält. Bei dem Begriff “Gehalt” schwingt mit, dass man monatlich eine feste Summe erhält und die Haushaltseinnahmen damit planbar sind. Kann man also von einem Heilpraktiker Gehalt sprechen?

Da einer Umfrage zufolge nur 0,5% der Heilpraktiker in Deutschland ausschließlich als Angestellte arbeiten (vgl. Stiftung Deutscher Heilpraktiker 2016), ist der Begriff Heilpraktiker Gehalt eigentlich fehl am Platz. Bei einem selbstständigen Heilpraktiker, den wir in der überwiegenden Mehrheit vorfinden, spricht man nur umgangssprachlich von Gehalt. Tatsächlich basiert das Einkommen bei einer Heilpraktiker Selbstständigkeit auf dem Praxisgewinn.

Von dem Praxisgewinn kann man sich natürlich monatlich eine bestimmte Summe vom Geschäftskonto auf das Privatkonto überweisen, z. B. im Rahmen eines Dauerauftrages. Hier spricht man jedoch auch nicht von einem Gehalt, sondern von einer Privatentnahme.

Privatentnahme = Geld vom Praxiskonto für private Zwecke nutzen

Warum ist das wichtig? Ich erzähle das, weil viele selbstständige Heilpraktiker Probleme haben, das von ihnen gewünschte Einkommen mit ihrer Heilpraktikertätigkeit zu erzielen. Doch wenn man verstanden hat, dass das Einkommen vom Praxisgewinn abhängt, hat man Stellschrauben in der Hand, wie man das eigene Einkommen erhöhen kann.

Genau – das eigene Einkommen kann ein selbstständiger Heilpraktiker selbst erhöhen. Das können Angestellte nicht (außer sie sind provisionsbasiert angestellt, siehe unten). Von daher ist es doch viel angenehmer, als selbstständiger Heilpraktiker selbstbestimmt zu arbeiten – nicht nur wegen der Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und die Rahmenbedingungen seiner Tätigkeit selbst definieren zu können, sondern auch wegen der finanziellen Freiheit.

Heilpraktiker mit sechsstelligem Praxisgewinn im Jahr?

Die meisten Heilpraktiker denken an diesem Punkt, dass das alles Quatsch und unrealistisch ist. Ist es nicht. Ich kenne Heilpraktiker mit kontinuierlichem 6-stelligem Jahresgewinn – und das Ganze ethisch und innerhalb des rechtlichen Rahmens. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist, denn ich habe eine solche Heilpraktikerpraxis geleitet.  

Das "echte" Heilpraktikergehalt

Das „echte“ Heilpraktikergehalt ist das Gehalt eines angestellten Heilpraktikers.

Es ist sowohl für den angestellten Heilpraktiker als auch für den arbeitgebenden Heilpraktiker wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten es hinsichtlich eines Heilpraktiker Gehalts gibt. Für den arbeitsgebenden Heilpraktiker ist das Angestelltengehalt ein Kostenfaktor, der seinen Praxisgewinn beeinflusst und damit, wieviel Geld fürs Private übrige bleibt. Für den angestellten Heilpraktiker ist das Gehalt von Interesse, weil auch er davon leben muss.

Beim Heilpraktiker Gehalt gibt es zwei Möglichkeiten: Man kann ein festes Gehalt vereinbaren oder den Heilpraktiker provisionsbasiert anstellen.

Festgehalt

Ein festes Gehalt als angestellter Heilpraktiker hat den Vorteil, dass die Kosten für den arbeitsgebenden Heilpraktiker überschaubar und gut einplanbar sind. Für den angestellten Heilpraktiker kann ein Festgehalt zu Frustration führen, weil sein Gehalt eben nicht die Anzahl der Patienten, die er behandelt hat, widerspiegelt. Warum sollte er sich also die Mühe machen, in einem Monat mehr Patienten zu behandeln als im Vormonat, wenn für ihn doch sowieso das Gleiche herauskommt. Die Situation der Demotivation kann sich insbesondere in Zeiten, wo der angestellte Heilpraktiker Vertretung für einen anderen Heilpraktiker in der gleichen Praxis machen soll (Urlaub, Krankheit) zuspitzen. 

Provision: feste Provision oder Schwellenprovision

Die Provision bezieht sich auf den Umsatz, den der angestellte Heilpraktiker macht. Je höher der Umsatz des Angestellten, desto mehr Gehalt für den Angestellten. Ein provisionsbasiertes Gehalt ist in vielen Fällen eine Win-Win-Situation. Der Angestellte ist natürlich daran interessiert, seinen Umsatz zu erhöhen, damit er mehr Gehalt bekommt, während der Praxisinhaber von jedem zusätzlichen Umsatz des Angestellten selbst profitiert.

Im Beispiel von einer Provision von 42% erhält der angestellte Heilpraktiker 42% von jeder zusätzlichen Umsatzeinheit und sein Chef 58% von jeder zusätzlichen Umsatzeinheit. So einfach ist es dann leider doch nicht für den Chef. Die Arbeitgeberkosten basieren nämlich prozentual auf dem Gehalt des angestellten Heilpraktikers. Zudem hat der Arbeitgeber ja auch die Kosten für die Bereitstellung der Arbeitsmöglichkeit (z. B. Raum, 2. Behandlungsbank, Materialverbrauch, Wasserverbrauch etc.). Von daher ist genau auszurechnen, wie viel Provision der angestellte Heilpraktiker als Gehalt bekommen soll und wann es sich nicht mehr für den arbeitgebenden Heilpraktiker rechnet bzw. wann ihm die Gewinnspanne zu gering ist für den Aufwand.

Als auf Provisionsbasis angestellter Heilpraktiker kann man sein Heilpraktiker Gehalt lediglich durch die Anzahl der durchgeführten Behandlungen in einem gewissen Rahmen beeinflussen (es kommt u.a. darauf an, ob eine Zuteilung der neuen Patienten von Seiten der Praxis erfolgt).

Mit Blick auf provisionsbasierte Arbeitsverträge unterscheidet man zwischen einem reinen Provisionsgehalt (z. B. 42% vom Umsatz des Behandlers) und einer Schwellenprovision. Bei der Schwellenprovision bekommt der angestellte Heilpraktiker ein Grundgehalt, das unabhängig vom Umsatz ist. Erst wenn er eine vereinbarte Umsatzschwelle überschreitet (typischerweise identisch mit dem Grundgehalt), greift die Provision. Bei der Schwellenprovision stehen typischerweise zwei Möglichkeiten im Raum. Die eine Möglichkeit ist, dass der angestellte Heilpraktiker nur vom dem Teil des Gehaltes Provision bekommt, der über der Schwelle ist. Die anderen Möglichkeit ist, dass das gesamte Gehalt zum provisionsbasierten Gehalt wird, wenn die vereinbarte Schwelle überschritten wird.

Gehalt Heilpraktiker als Selbstständiger erhöhen

99,5% der Heilpraktiker ist selbstständig und 68% der Heilpraktiker betreibt ihre Praxis im Vollerwerb (vgl. Stiftung Deutscher Heilpraktiker 2016).

Bei einer Heilpraktiker Selbstständigkeit spricht man zwar umgangssprachlich von einem Gehalt, aber der selbstständige Heilpraktiker bezieht sein Einkommen wie gesagt nicht von einem Dritten, sondern aus seinem Praxisgewinn. 

Praxisgewinn = Umsatz minus Kosten

Der Umsatz ist das, was die Patienten bezahlen. Die Kosten sind das, was der Heilpraktiker bezahlen muss, um seine Praxis zu betreiben.

Heilpraktiker Gehalt

Heilpraktiker Gehalt erhöhen durch Kostensenkung

Die Kosten einer Praxis bestehen aus fixen Kosten, die gleich bleiben, und variablen Kosten, die nach Verbrauch schwanken. Fixe Kosten sind beispielsweise die Miete, die Versicherungen oder die Telefon- & Internetkosten. Variable Kosten sind Kosten, deren Höhe vom Verbrauch abhängt. Variable Kosten sind beispielsweise das Papier auf der Behandlungsbank, die Spülmaschinentabs oder die Nebenkosten des Geldverkehrs bei EC-Kartenzahlung.

Im Rahmen einer Kostensenkungsstrategie kann man sich alle Kosten anschauen. Ziel ist es, Möglichkeiten zur Kostensenkung aufzudecken und zu nutzen. Dies kann zum Beispiel im Wechsel zu einer anderen Praxissoftware resultieren oder darin, möglichst wenige Rechnungen auszudrucken. 

Heilpraktikergehalt erhöhen durch Erhöhung des Umsatzes

Der Umsatz wird als Anzahl der Einheiten multipliziert mit dem Preis dieser Einheiten definiert.

Umsatz = Anzahl der verkauften Einheiten mal Preis der verkauften Einheiten

Exkurs: Wie viel verdient ein Heilpraktiker?

Wie viel ein Heilpraktiker verdient, ist unter anderem abhängig vom Umsatz. Dazu gibt es leider keinerlei verlässliche Daten. Zwei Umfragen liefern Anhaltspunkte und zeichnen ein deprimierendes Bild.

Ergebnisse der Stiftung Deutscher Heilpraktiker

Eine Umfrage der Stiftung Deutscher Heilpraktiker mit 1.067 Personen ergab, dass der durchschnittliche Umsatz einer Praxis mit einem Behandler ohne Angestellte im Jahr 2016 ca. 675 Euro pro Woche betrug. Die Spannbreite betrug laut der Umfrage zwischen 2 Euro und 4.000 Euro Umsatz pro Woche. Wenn man 675 Euro Wochenumsatz auf ein Kalenderjahr mit sechs Wochen Urlaub hoch rechnet, entspricht dies einem Jahresumsatz von 31.050 Euro. Wir sprechen von Umsatz, nicht von Gewinn.

Wenn man 675 Euro Wochenumsatz auf ein Kalenderjahr mit sechs Wochen Urlaub hoch rechnet, entspricht dies einem Jahresumsatz von 31.050 Euro. Wir sprechen von Umsatz, nicht von Gewinn.

Ein Drittel derjenigen, die ihre Heilpraktikerpraxis im Vollerwerb betreiben, realisierten einen Wochenumsatz von bis zu 600 Euro, so das Ergebnis der Studie (vgl. Stiftung Deutscher Heilpraktiker 2016). Wir rechnen das wieder auf den Jahresumsatz hoch: Wenn man 600 Euro Wochenumsatz auf ein Kalenderjahr mit sechs Wochen Urlaub hoch rechnet, entspricht dies einem Jahresumsatz von 27.600 Euro.

Als logische Konsequenz gaben 40% der Befragten der Umfrage an, trotz Vollerwerb nicht von ihrer Heilpraktikerpraxis leben zu können. Schließlich müssen von den 27.600 Euro noch die Kosten abgezogen werden und das Ergebnis muss versteuert werden.

Heilpraktiker Gehalt

Ob die Ergebnisse der Umfrage der Stiftung Deutscher Heilpraktiker wirklich die Realität abbilden, ist fraglich. An der Umfrage nahmen 1.067 Personen teil (vgl. Stiftung Deutscher Heilpraktiker 2016). In Deutschland praktizieren ca. 46.000 Heilpraktiker (genaue Zahlen sind ungewiss) (vgl. Deutscher Bundestag 2020: 9).

Ergebnisse des Bund Deutscher Heilpraktiker

Eine Umfrage des Bund Deutscher Heilpraktiker aus dem Jahr 2017 ergab, dass eine Milliarde Euro Jahresumsatz von ca. 47.000 Heilpraktikern erzielt werde (vgl. Bund Deutscher Heilpraktiker 2017). Dies entspräche einem Jahresumsatz pro Heilpraktiker von 21.277 Euro. Wiederum müssen die Kosten abgezogen werden und der Gewinn muss in einem zweiten Schritt versteuert werden, damit wir zu dem Betrag kommen, den der selbstständige Heilpraktiker tatsächlich erzielt hat und guten Gewissens seiner Haushaltskasse zuführen kann.

Ein deprimierendes Bild

Ein Heilpraktiker Gehalt von sagen wir 15.000 Euro im Jahr? 1250 Euro im Monat? Abzüglich privater Ausgaben (Miete, Kredit, Auto, Essen, Strom, Telefon etc), nicht zu vergessen Urlaub, bleibt da ja, wenn überhaupt irgendetwas, dann nicht viel übrig. Sparen = Fehlanzeige. Da geht doch noch was. Als selbstständiger Heilpraktiker kann man ja wie gesagt selbst an den Stellschrauben, nämlich Umsatz und Kosten, drehen, um seinen Gewinn zu erhöhen

Umfrage-Verzerrungen

Es ist nachweislich möglich, als Heilpraktiker in einer Ein-Behandler-Praxis sechsstellige Jahresumsätze und sechsstellige Jahresgewinne zu erwirtschaften. Diese Heilpraktiker sind vielleicht kein Mitglied der Verbände, die hinter den beiden Umfragen stehen, so dass diese Umfragen sie gar nicht erreicht haben. Und wenn die Umfragen sie erreicht haben, haben sie möglicherweise nicht an den Umfragen teilgenommen. Zu beachten ist, dass beide Umfragen keinen wissenschaftlichen Eindruck machen und die Verzerrungsrate (Bias) sehr hoch erscheint. Eine typische Verzerrung bei solchen Umfragen rührt daher, dass nur diejenigen Heilpraktiker an der Umfrage teilnehmen, die Zeit dafür haben, weil sie nur wenige Patienten haben, und diejenigen, die ausgebucht sind, sich keine Zeit für die Umfrage nehmen.

Lösung: Unternehmensberatung

Festzuhalten bleibt, dass die für eine Heilpraktiker Selbstständigkeit genannten Umsätze, die in den beiden Umfragen ermittelt wurden, ein deprimierendes Bild abgeben.

Arbeiten denn diejenigen Heilpraktiker, die nur einen geringen Umsatz erzielen, nicht darauf hin, ihren Umsatz zu erhöhen? Dazu findet sich keine Aussage. Vielleicht wollen Heilpraktiker mit geringem Umsatz ja auch ihren Umsatz steigern und damit mehr Gewinn erzielen, wissen aber nicht, wie sie das machen sollen oder treffen dabei auf Herausforderungen. 

Die Lösung kann eine auf Heilpraktiker spezialisierte Unternehmensberatung wie Heilpraktiker Businessconsulting sein.

Heilpraktiker Businessconsulting unterstützt Heilpraktiker bei der unternehmerischen Seite ihrer Heilpraktikerpraxis. Laura von Heilpraktiker Businessconsulting kann unter anderem Strategien an die Hand geben, wie ein höherer Umsatz erzielt werden kann und diese an die individuelle Situation Deiner Heilpraktikerpraxis anpassen.

Quellen

Stellschraube zur Umsatzerhöhung: Preis der verkauften Einheiten

Bei der Berechnung des Heilpraktiker Gehalts ist der Umsatz ein ausschlaggebender Faktor. Der Umsatz hängt unter anderem vom Preis der verkauften Einheiten ab. Damit kommen wir zur Frage: Welchen Preis nimmst Du als Heilpraktiker für Deine Behandlung?

Ausgangsposition für die Behandlungspreise ist: Ein Heilpraktiker darf seine Preise selbst definieren.

Bei der Festsetzung von Preisen für die Behandlung entscheidet sich ein selbstständiger Heilpraktiker typischerweise für einen Stundensatz (umgangssprachlich Stundenlohn, siehe oben) oder für die Preisfestlegung auf Basis der Heilpraktikergebührenordnung (GebüH).

Stundensatz

Das Problem mit dem Stundensatz ist oft, dass der Stundensatz von Heilpraktikern in der weit überwiegenden Mehrheit zu tief angesetzt ist. Die Folge ist, dass man von einem Heilpraktiker Gehalt, bei dem der Umsatz auf Stundenlohn basiert, meist nicht leben kann.

Leistungsziffer

Die andere typische Herangehensweise für die Festlegung der Preise für die Heilpraktikerbehandlung ist das Heranziehen der GebüH. Viele Heilpraktiker und auch Heilpraktikerpatienten haben dabei ein falsches Bild im Kopf und denken, dass die Heilpraktikergebührenordnung (GebüH) verbindlich ist. Das ist sie nicht.

Heilpraktiker Gehalt

Patienten, die eine Zusatzversicherungen abgeschlossen haben oder Beihilfe bekommen, neigen dazu, auf eine Abrechnung nach GebüH und dann noch auf eine Abrechnung mit bestimmten Maximalwerten pro Gebührenziffer zu pochen. Sie wollen damit ihre Zuzahlungen so gering wie möglich halten, bestenfalls auf Null setzen.

Tatsächlich ist ein selbstständiger Heilpraktiker wie gesagt frei darin, seine Preise zu bestimmen. Das kann durchaus die Konsequenz haben, dass einige Patienten selbst etwas oder mehr als sie wollen zahlen müssen, weil ihre Zusatzversicherung oder Beihilfe nicht den Gesamtbetrag der Rechnung übernimmt. Die Referenz für die Behandlungspreise kann durchaus die GebüH sein, sie sollte dann aber kreativ genutzt werden.

Preissetzung und Preisstrategie

Die Preissetzung und die Preisstrategie sind für jedes Unternehmen – und damit auch für jede Heilpraktikerpraxis – essentiell wichtig und können „über Leben und Tod“ des Unternehmens entscheiden. Oftmals verbringen Heilpraktiker Jahre damit, ihre Behandlungsfähigkeiten zu entwickeln, aber nur wenige Augenblicke damit, einen Preis dafür festzusetzen. Die Preissetzung kann den Praxisgewinn deutlich mehr steigern als die Erhöhung der verkauften Einheiten oder die Kostensenkung. Viele Heilpraktikerpraxen lassen „Geld auf dem Tisch liegen“, weil sie nicht den richtigen Preis für ihre Behandlungsleistungen definieren.  

Die Preise, die ein Heilpraktiker für seine Leistung ansetzt, haben direkten Einfluss auf das “Gehalt des Heilpraktikers”, also den Gewinn der Praxis. Sie sollten daher gut berechnet werden.

Praxisgewinn = Umsatz (Anzahl der verkauften Einheiten mal PREIS DER VERKAUFTEN EINHEITEN) minus Kosten

Preissetzung und Preisstrategie sind wichtige Teile eines gut laufenden Unternehmens. Sie haben zudem auch eine psychologische Wirkung – sowohl für den Heilpraktiker selbst als auch für seine Patienten. “Wenn das so billig ist, kann das ja nichts taugen” – hast Du das auch schon mal gedacht? Vielleicht nicht bei Behandlungspreisen, aber wenn Du Produkte bei Amazon vergleichst?

Stellschraube zur Umsatzerhöhung: Mehr Patienten bekommen

Der Umsatz hat direkten Einfluss auf das Heilpraktiker Gehalt, also den Praxisgewinn bei selbstständigen Heilpraktikern. Der Umsatz setzt sich aus dem Preis der verkauften Einheiten (siehe oben) und der Anzahl der verkauften Einheiten zusammen. 

Die Anzahl der verkauften Einheiten ist die Anzahl der Behandlungen, wenn wir eine typische Heilpraktikerpraxis betrachten. Zu umsatzsteuerpflichtigen Leistungen siehe unten. 

„Ich brauche mehr Patiententermine“. Die Anzahl der Behandlungen zu steigern, ist so ziemlich das Erste, was Heilpraktikern einfällt, wenn sie das Gefühl haben, zu wenig Gehalt aus ihrer Heilpraktikertätigkeit zu erhalten. Um die Anzahl der Behandlungen im Sinne von Patiententerminen zu erhöhen, kann man verschiedene Strategien anwenden. Neben Marketingstrategien kann (und sollte :)) man noch weitere Strategien anwenden, die die Patientenzufriedenheit erhöhen. 

Heilpraktiker Gehalt
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Klares Angebot und klare Kommunikation

Die Definition eines klaren Angebots und die Kommunikation dieses Angebots ist der Grundstein dafür, dass neue Patienten in Deine Heilpraktikerpraxis kommen. Es ist die Basis für Dein Marketing.

„Ich weiß ja, was ich anbiete und kann. Und ich gucke dann im Einzelfall, welche Methoden ich bei dem Patienten einsetze“, sagen viele Heilpraktiker. Das Problem ist: Deine zukünftigen Patienten kennen Dich nicht und werden vielleicht auch aus der Darstellung auf Deiner Internetseite nicht wirklich schlau. Was für Dich logisch erscheint, kommt vielleicht nicht bei Deinem potenziellen Patienten an. 

Eine Heilpraktikerpraxis sollte seinen potenzielle Patienten ein klares Angebot machen. Das Angebot, typischerweise das Behandlungsangebot, sollte konkret, leicht zu verstehen und zielgerichtet kommuniziert werden. Wir wollen ja, dass ein potenzieller Patient denkt: “Da muss ich hingehen! Ich mache gleich mal einen Termin”.

Auffindbarkeit des Angebots

Dein Angebot steht. Jetzt muss es noch „raus in die Welt“, damit Deine zukünftigen Patienten Dich finden – und einen Termin in Deiner Heilpraktikerpraxis buchen. 

Die Auffindbarkeit des Angebots kann durch den Einsatz verschiedener Marketingkanäle und Präsenz im Internet erhöht werden sowie durch technische Optimierungen und Marketingmaßnahmen.

Heilpraktiker Gehalt

Mit dem „Einsatz verschiedener Marketingkanäle“ meine ich in der Regel nicht, Flyer zu verteilen oder in einem Wochenblatt zu annoncieren. Diese Maßnahmen sind wenig effektiv und unverhältnismäßig teuer. Im Internet mit Deiner Heilpraktikerpraxis präsent zu sein, kostet relativ wenig und kann, wenn man es richtig macht, außerordentliche Wirkungen erzielen. Damit ist nicht gemeint, dass Du ein neuer Star in den sozialen Medien werden solltest. Das darfst Du natürlich, wenn es in Deine Praxisphilosophie passt. Für die meisten Heilpraktiker werden andere Marketingkanäle, die mit deutlich weniger zeitlichem Aufwand und Geld verbunden sind, sehr gute Wirkungen zeigen können.

Mit technischen Optimierungen zielt man darauf, die besten Voraussetzungen zu schaffen, um von Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden und als einer der ersten Treffer (idealerweise als erster Treffer) angezeigt zu werden. Suchmaschinenoptimieriung für Heilpraktiker? Aber sicher doch:).

Was Heilpraktiker Marketing angeht, hat sich Inhaltsmarketing bewährt. Inhaltsmarketing ist Marketing, das dem Patienten Informationen liefert und ihm mit relevanten Informationen hilft. Marketing basierend auf Inhalten zielt darauf, dass der Patient leichter “ja” sagt zu Deinem Angebot und einen Termin in Deiner Heilpraktikerpraxis bucht.

Marketing ist gut für Dein Heilpraktiker Gehalt, denn Marketing für Deine Praxis bringt Dir mehr Patienten. Mehr Patienten lassen Deinen Umsatz und bei gleichbleibenden Kosten somit Dein Heilpraktiker Gehalt steigen.

Erhöhung der Patientenzufriedenheit

Der Umsatz kann über die Zahl der Behandlungen erhöht werden. Zufriedene Patienten kommen wieder und empfehlen Deine Heilpraktikerpraxis idealerweise weiter. 

Es gibt verschiedene Strategien, um die Patientenzufriedenheit zu erhöhen. Die Zufriedenheit und Begeisterung der Patienten lässt sich nämlich positiv beeinflussen. Oftmals höre ich von Heilpraktikern: „Ach, wenn der Patient erstmal bei mir war, merkt er ja, dass ich gut bin und kommt wieder“. Das ist leider nicht unbedingt der Fall. Fürs Wiederkommen und Weiterempfehlen zählt das gesamte Patientenerlebnis.

Die Strategien zur Erhöhung der Patientenzufriedenheit kann eine Unternehmensberatung wie Heilpraktiker Businessconsulting an die individuelle Situation der Praxis anpassen.

Heilpraktiker Gehalt bei Umsatzsteuerpflicht

Wenn wir das Heilpraktiker Gehalt, also den Praxisgewinn, anschauen, sollten wir beim Umsatz darauf aufmerksam sein, ob auch umsatzsteuerpflichtige Leistungen angeboten oder geplant werden. Heilpraktiker sind als Angehörige der sogenannten Freien Berufe von der Umsatzsteuer befreit. Ihre Leistungen rechnen sie daher ohne Umsatzsteuer ab. So einfach scheint es. Doch ein Blick darauf, welche Leistungen eines Heilpraktikers umsatzsteuerbefreit sind und welche nicht, lohnt sich, wenn man das Heilpraktiker Gehalt eines Heilpraktikers in Selbstständigkeit ermitteln möchte.

Heilpraktikerbehandlungen im Sinne von Heilbehandlungen, bei denen ein individuelles therapeutisches Ziel im Vordergrund steht, sind umsatzsteuerfrei (vgl § 4 Nr. 14 Buchst. a UStG). Das gilt nicht für gewerbliche Tätigkeiten im Sinne des Umsatzsteuerrechts wie z.B. den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln oder Präventionsangebote. Das Angebot von der Zentralen Prüfstelle für Prävention (ZPP) zertifizierten Kursen ist für viele Heilpraktiker ein Stolperstein, denn diese Angebote sind umsatzsteuerpflichtig.

Nehmen wir an, ein Heilpraktiker hat Teile seines Umsatzes mit umsatzsteuerfreien Leistungen erzielt und andere Teile mit umsatzsteuerpflichtigen Angeboten. Dann kann man nicht einfach Umsatz minus Kosten gleich Gewinn berechnen. Vom Umsatz der umsatzsteuerpflichtigen Angebote ist zunächst die Umsatzsteuer abzuziehen, um zum “reinen” Umsatz zu kommen. Danach kann der Gewinn der Heilpraktikerpraxis und damit das Einkommen des Heilpraktikers berechnet werden. 

Gewinn = umsatzsteuerfreier Umsatz plus (umsatzsteuerpflichtiger Umsatz minus Umsatzsteuer) minus Kosten

Heilpraktiker Gehalt - und nun?

Ich habe Dir verschiedene Möglichkeiten in Sinne von Stellschrauben vorgestellt, wie Du Dein Heilpraktiker Gehalt bzw. Deinen Praxisgewinn erhöhen kannst. Damit dass Du auch von Deiner Heilpraktikerpraxis leben kannst. 

Wenn Du Unterstützung dabei möchtest, Dein Heilpraktiker Gehalt zu erhöhen, lade ich Dich herzlich ein, meine Angebote anzuschauen. Ich unterstütze Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker in den Bereichen Marketing, wie bekomme ich mehr Patienten? (Umsatzerhöhung), Preissetzung und Preisstrategie, Organisation etc. Ich freue mich, wenn ich Dich auf dem Weg zu Deinem Praxisglück unterstützen und ein Stück begleiten darf.

Fragen zum Heilpraktiker Gehalt

Was verdient ein Heilpraktiker in Deutschland?

Die Gehaltsspanne von Heilpraktiker in Deutschland ist abhängig davon, ob ein Heilpraktiker selbstständig oder angestellt ist. Das Gehalt eines Heilpraktikers in Selbstständigkeit ist der Gewinn und dieser kann zwischen 1.500€ Bruttogehalt pro Monat und 30.000€ Bruttogehalt pro Monat liegen. Das Heilpraktiker Gehalt eines Heilpraktikers mit eigener Praxis basiert auf der Arbeitszeit, der Praxisorganisation, dem Preis der Behandlung und den Kosten.

Was muss man studieren um Heilpraktiker zu werden?

Heilpraktiker ist kein Studienabschluss, sondern eine staatliche Zulassung. Heilpraktiker müssen eine Heilpraktikerprüfung beim Gesundheitsamt ablegen, bevor sie praktizieren dürfen. Für die Zulassung zur Heilpraktikerprüfung muss man mindestens 25 Jahre alt sein, mindestens einen Hauptschulabschluss nachweisen, ein polizeiliches Führungszeugnis ohne Beanstandungen haben und ein ärztliches Gesundheitszeugnis einreichen. Auf die Heilpraktikerprüfung kann man sich im Rahmen einer Ausbildung vorbereiten. Ausbildungen werden von privaten Schulen angeboten.

Heilpraktiker werden lohnt sich das?

Heilpraktiker werden lohnt sich. Zum Einen kann man von einer eigenen Heilpraktikerpraxis sehr gut leben, wenn man diese richtig aufstellt. Ein Heilpraktiker Gehalt mit sechsstelligen Jahresgewinnen sind als selbstständiger Heilpraktiker und alleinigem Behandler möglich. Zum Anderen lohnt sich Heilpraktiker sein auch immateriell, indem man das macht, was man liebt.

Heilpraktiker Stundenlohn?

Den Heilpraktiker Stundenlohn legen selbstständige Heilpraktiker selbst fest. Heilpraktiker können ihre Preise selbst bestimmen. Die GebüH ist keine rechtlich verbindliche Gebührenordnung. Das Problem ist, dass viele Heilpraktiker ihren Stundenlohn zu niedrig ansetzen, um von ihrer Tätigkeit gut leben zu können.

Wieviel Steuern zahlt man als Heilpraktiker?

Heilpraktiker sind von der Umsatzsteuer und von der Gewerbesteuer befreit, wenn sie eine medizinische Leistung erbringen. Auf den Gewinn der Heilpraktikerpraxis ist Einkommenssteuer zu zahlen. Die Einkommenssteuer ist ein Prozentsatz, der abhängig ist vom für die Steuer zugrunde gelegten Einkommen (siehe dazu das Bundesfinanzministerium)

Kann man als Heilpraktiker gut verdienen?

Als Heilpraktiker kann man gut verdienen. Dies trifft insbesondere auf selbstständige Heilpraktiker zu, die ihre Preise selbst definieren können, ihre Terminlänge selbst festlegen und ihre Kosten bewusst niedrig halten können. Der Verdienst bzw. das sogenannte Heilpraktiker Gehalt basiert auf dem Umsatz minus Kosten.